Kreativ mit kleinem Budget

Für die kleinen gestalterischen Freuden des Alltags braucht es nicht viel. Für unzählige Projekte sind die Materialien und Werkzeuge in jedem Haushalt zu finden.

Auf dieser Seite will ich über die Zeit eine Zusammenstellung erarbeiten, mit verschiedenen Projekten, die mit ganz kleinem Budget machbar sind. Mein Plan ist, diesen immer wieder zu aktualisieren und auch gezielt Projekte mit diesem Charakter als Anleitung oder Inspiration zu teilen.

Es gibt so vieles das uns abhält, uns selber mit kleinen selbstgemachten Sachen gut zu tun. Fehlendes Geld soll kein Grund sein! Im Gegenteil, finanzielle Knappheit kann in dieser Hinsicht sogar hilfreich sein. Das meine ich überhaupt nicht zynisch. Und ich weiss aus eigener Erfahrung und aus Erfahrung aus der nächsten Familie um die vielen negativen Einflüsse, die Armut auf das Leben und die mentale und körperliche Gesundheit hat. Es ist nicht in meinem Sinne Armut zu romantisieren. Und deswegen, aus dieser Perspektive heraus möchte ich Kreative Arbeit als Eskapismus, als heilsame Pause und Aufmunterung vorschlagen.

Ein ziemlich cleveres Projekt für ein kleines Budget: Das Milchbüechli

Benötigtes Werkzeug:

  • Nadel
  • Schere

Verwendetes Material:

  • Leere Getränkekartons
  • alte Couverts
  • Garn, Faden oder dünne Schnur
Textblock aus recicelten Couverts

Filigran, und jeder ein Unikat: Papiersterne

Filigran und fein oder kräftig. Jeder dieser Sterne wird anders. Und je mehr man davon macht, desto schöner sieht es am Schluss aus.

Benötigtes Werkzeug:

  • Schere

Verwendetes Material:

  • Druckerpapier 80g

Eine einfache Falttechnik ermöglicht es diese sechszackigen Sterne zu schneiden.

Wer das Geld dazu hat, ist schnell verführt das eine oder andere zu kaufen in holder Absicht damit etwas zu machen. Und dann liegt und liegt es und vergeudet nur Schrankplatz. Und die Bastelgeschäfte sind voll mit Dingen, die für eine kleine Gruppe von Leuten ein wenig Hilfreich sind. Stanzformen ist so etwas. Man kann für CHF 10.- eine Stanzform kaufen mit der man genau etwas machen kann. Die immer gleiche Form aus Papier ausstanzen. Wenn man nicht aus einem Grund eine Unzahl Streuteile braucht, hat so eine Stanze beschränkten Nutzen.

Aus wenig mach viel!

Meine Herangehensweise ist, aus möglichst alltäglichen Materialien möglichst viel herauszuholen. Gerade im Bereich Papier und Karton ist mit überschaubaren Mitteln viel möglich. Das nutzen was da ist, und wenn man kann, das kaufen was nötig ist. Oder sich auf Projekte fokussieren für die man alles da hat.

Als Gedankenstütze – auch für mich beim erstellen dieser Seite – diese längst nicht vollständige Liste. Low cost Projekte, die viel Spass machen.

  • Scherenschnitte
  • Grusskarten
  • Bücher
  • Collagen
  • Papiermache
  • Schablonie
  • Kartoffelstempel

Der günstigste Kleber: selbstgekochter Kleister

Aus Mehl und Wasser lässt sich ein total vielseitiger Kleister kochen. Diesen Kleister kann man für Papiermaché, für Kleisterpapier und für die meisten Klebearbeiten von Papier, Karton und Stoff nutzen.

Mein Kleisterrezept:

In einer kleinen Pfanne 1 Tasse Wasser aufkochen. 1 EL Weissmehl in etwas Wasser auflösen und unter rühren ins kochende Wasser giessen. Rühren bis die Masse glasig wird. Abkühlen lassen.

Der Kleister kann auch weiter verdünnt werden, falls er zu dick ist. Im Kühlschrank hält er sich einige Tage.

Schaffe mit dem wo me het… (Arbeiten mit dem was da ist)

Es muss nicht immer teure, Säurefreie Graupappe sein. Es darf durchaus auch mal mit irgendeinem Karton aus Lebensmittelverpackungen, Versandkartons etc gearbeitet werden. Das gleiche gilt für Papier. Soviel Papieriges wird weggeworfen. Warum nicht damit arbeiten? Das schöne am Arbeiten mit Abfall, am Upcycling ist die Energie des Überflusses. Beim Skizzieren auf altpapier muss man nicht aufpassen, nichts zu verschwenden. Diese Angst, das teure, kostbare Material zu verschwenden ist vielen inne, die nicht einfach Nachschub kaufen können. Aus Gründen. Aber leere Umschläge hat jeder. Die werden ja schonungslos laufend frei Haus geliefert…

Es muss nicht gleich die vollständige Profiausrüstung sein. Anstatt eines Falzbeines kann auch ein Löffelrücken oder der Fingernagel hinhalten. Erst recht, wenn man nicht sicher ist, ob man wirklich bis ans Ende seiner Tage einem Handwerk treu sein wird, braucht man nicht schon für die ersten Schritte die besten der besten Werkzeuge.

Falls man Grundwerkzeug kaufen will, gibt es im Künstlerbedarf oft „studienmaterial“ Pinsel, Farben, Papier… Es wird in grösseren Einheiten produziert und verkauft und ist günstiger aber hochwertiger, als das was im Hobbybedarf unter die Leute gebracht wird.