Zugegeben ich bin etwas abgedriftet. Die Farben haben mich davongetragen… Genau das liebe ich am Arbeiten – oder ist es Spielen – mit Tusche. Nie zu wissen, wohin die Reise tragen wird. Keine Angst zu haben, etwas falsch zu machen, denn es gibt kein richtig und falsch.
Der Anfang
Da war diese kaum sichtbare Bleistiftvorskizze. Die Umrisse des Schmetterlings und ein Paar Leitlinien, die den Blick lenken sollen. Ich hatte schon den Radierer in der Hand, entschied mich dann aber anders. Den Radierer weggelegt und ein Bleistift gezückt, und weiter skizziert. Nur ein Paar grobe Umrisse. Ich mag es direkt mit Farbe zu Arbeiten…
Tusche
Für diese Art Bilder überlasse ich viel dem Flow. Ohne gross nachzudenken lege ich die ersten Farbschichten aus. Dann kommt der Teil, der am meisten Zeit in Anspruch nimmt. Die schwarze Tusche. Beim Aquarell hat man keine Möglichkeiten zu korrigieren. Das stimmt. Das selbe gilt für Tusche, und zwar in potentierter Form. Und genau das macht mir Spass. Es fordert heraus, nur nach vorne gehen zu können. Jeder „Fehler“ verlangt nach neuen Entscheidungen. Es ist nie ganz klar, wo es hingeht mit einer Tuschezeichnung. Es braucht auch etwas Geduld, warten bis etwas angetrocknet ist, um beim Hinzufügen neuer Details nicht alles zu verschmieren.
Feintuning der Farben
Wenn ich zufrieden bin mit der Zeichnung gehe ich nocheinmal mit den Farben des Hintergrundes ans Werk. Hier und da etwas füllen, eine zweite Lasur für kräftigere Farben, mehr Kontrast…
Mit weisser Tubenaquarellfarbe kann man die Farben an bestimmten Stellen etwas dämpfen, wie zum Beispiel auf den Teilen des grossen Kotens, der von den Flügeln verdeckt wird. Auch Highlights wie auf den kleineren keltischen Knoten lassen sich damit gut setzen.