Zeichnungen und Aquarelle
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Flechten und die Farbe von Nelken

Gestern Abend auf dem Sofa, begann ich an einem uralten Wasserfarben Bild zu arbeiten. Nach langer Zeit habe ich wieder einmal durch mein Skizzenbuch geblättert und bin auf eine „Unvollendete“ gestossen, die mich aufforderte, weiterzumachen.

Ich bin fasziniert von Flechten. Ihre Form, immer wieder in sich wiederholt. Die Farben, teils kräftig orange, teils gedeckt grüngrau, teils knallgrün. Da wo keine Pflanzen mehr Wachsen, bilden sie mit Pilzen eine Symbiose. Besiedeln Steine, trotzen dem Rauhen Klima unter den Gletschern. Langsam, ganz langsam nur wachsen sie. Aber auch tiefer unten, im Bergwald gibt es viele Flechten, die giftig grüne Wolfsflechte, und die Blasenflechte, die mich immer wieder inspiriert.

Irgendwann zwischen 2012 und 2014 begann ich mit Wasserfarbe an diesem Bild. Die Form und Farbe der Flechte, das Magenta der Nelken, eine der kräftigsten Farben des Bergsommers und braungrau für die Erde, die Steine und den holzigen Duft der Wälder… Irgendwie fühlte sich das Bild nie fertig an. Mit fast vertrockneten Finelinern zeichnete ich den dreifachen Zopf in die rosa Form. Ich wollte keine komplexe Knotenarbeit, sondern das Einfache des begonnenen Bildes beibehalten.

Um dem Zopf ein Gegengewicht zu geben, zeichnete ich die Umrisse der Flechte nach und fügte etwas Schatten und einen getüpfelten Schnörkel dazu.

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