In letzter Zeit habe ich vermehrt mit Tusche gearbeitet. Was mir daran sehr gut gefällt, ist die Leuchtkraft der Farben, bei sehr wenig „Farbmaterial“. Ich bin mir nicht sicher woran es genau liegt. Vielleicht ist es die wässrige Lösung, oder die sehr sehr feinen Pigmente?

Tusche – toucher

Der Name Tusche soll vom Französchischen Wort toucher (berühren) kommen. Das ist sehr passend, denn die Tinte ist so flüssig, dass sie bei einer feinen Berührung mit dem Pinsel abgegeben wird. Noch leichter, als Wasserfarbe. Die Leuchtkraft von farbiger Tusche ist sehr hoch, das schwarz schwarzer Tusche sehr satt. Der Gedanke mit der Tinte und den feinen Berührungen auf dem Papier Bilder zu machen gefällt mir. Malen mit Berührung und mit Licht…

Leuchtkraft

Wie oben erwähnt braucht es wenig Tinte um leuchtende Farben zu erhalten. Auch stark verdünnt behalten die Farben ihren Charakter, das lädt ein in Lasuren zu arbeiten. Gerade mit den Wasserfarben passiert es mir oft, dass ich beginne Schichten von Pigmenten aufzubauen, weil die Farbe so schön leuchtet, wenn sie noch feucht ist. Bei Tusche ist das weniger der Fall – ich finde die Farben bleiben kräftig, auch wenn sie trocken sind und das Weiss des Papiers bringt die Farben zum leuchten.

Ziele

Der Hintergrund meines Schmetterlingsbildes gefällt mir soso lala. Der Aufbau und die Linienführung gibt einen Rahmen, die Farben passen auch, aber ich möchte die Blumen näher an die Realität bringen. Der lockere Strich, das angedeutete, etwas flüchtige, soll erhalten bleiben, aber ich möchte mehr nach Blumenvorlagen malen. Arbeit nach Vorlage klingt oft ein wenig stur, oder unflexibel, aber ich denke das Gegenteil ist der Fall. Phantasieblumen sind ja etwas tolles, aber die Natur bietet so viele wunderschöne Blüten und Pflanzen, dass ich mich nicht darauf beschränken möchte, was ich mir Vorstelle. Die Natur ist für mich die beste Inspiration – nirgendwo sonst kommen Farbe, Form und Muster in einer unbeschreiblichen Vielfalt von immer neuen Variationen zusammen.